OpenStreetMap

Landkartenblog Test - revised

Posted by !i! on 24 September 2012 in German (Deutsch).

Einigen von euch ist bestimmt der Testbericht auf Landkartenblog.de aufgefallen, der auch OSM unter die Lupe nimmt. Unser Projekt wird dabei in einem Atemzug mit Stadtplandienst und Google Maps als Sieger genannt, eigentlich können wir ja sehr zufrieden sein :)

Nun leider haben sich bei den einzelnen Vergleichstests aber einige Fehler eingeschlichen, die ich trotz vieler Versuche nicht dem Betreiber kommunizieren konnte. Schade eigentlich, einiges davon scheint einfach auf einem Mißverständnis von OSM zu beruhen, oder wird durch die starre Form der Auswertung zu sehr eingequetscht. Doof, wenn andere das dann falsch aufschnappen, daher hier der Versuch einer Richtigstellung:

Da wir ja nur die Datenbasis stellen, kommt es bei der Wahl der daraus generierten Karten insbesondere auf das Szenario an. Ich selbst verstehe den Standart-Stil insbesondere als Demo für uns selbst, damit man sieht was möglich ist. Das dieser weder PKW-Fahrer, noch Radler oder Fußgänger vollständig befriedigen kann, erscheint mir vollkommen logisch. Doch dafür gibt es ja auch spezialisierte Stile online und sogar offline. Da wir derzeit die Karten nur mittels generischer Algorithmen erstellen (die GIS Szene nutzt noch zusätzlich manuell eingepflegte Informationen um die Darstellung zu verbessern) und diese global arbeiten, sind die kartographischen Ergebnisse sicherlich noch nicht optimal. Allerdings hat Google ja gezeigt, dass in der Neogeography auch andere Maßstäbe gelten. Leider wurde auch versäumt, die freie Lizenz unserer Daten und damit die freie Verwendung hervorzuheben, die ja keiner der anderen Kandidaten bieten kann. Gerade in Hinblick auf stadtplandienst.de (Euro-cities AG) kam es ja bereits häufiger zu juristischen Problemen mit dessen Nutzern.

OSM.org vs. Google Maps

Im Test des internationalen Portals ist leider nicht klar, welches Ziel dieser verfolgt. Es geht zwar um “Landkarten und Stadtpläne”, dennoch spielen Faktoren wie Luftbilder oder Routing hier mit hinein. Vielleicht trifft deshalb der Begriff Kartenportal das ganze besser. Doch was sind die konkreten Nutzungsszenarien und Einschränkungen für den Vergleich? Die werden leider nicht genannt :(

  • keine Hausnummerngenaue Suche: Doch, bieten wir links an und kann gerne mit “Albert-Einstein Straße 22, Rostock” getestet werden.
  • keine Luftbilder: Das stimmt, wir beschäftigen uns nur mit Karten. Aber OpenRelief, [OpenAerialMap](www.openaerialmap.org] und OpenDEM basteln an Luftbildern und Geländemodellen.
  • kein Routenplaner: Nun leider nicht auf der Webseite, aber wir haben eine Menge Router, wie etwa OSRM, Open Route Service, Cloudmade, … Das ganze wie immer auch offline und auch für Rollstühle etc.
  • keine Druckfunktion: Auch das nicht auf der Hauptseite, aber super mit MapOSMatic, FLOSM oder zum selber machen.
  • Freizeitkarte/Wanderkarte/Kinderstadtplan: Doch, gibts auch Freizeitkarte für Garmin und NOPs Wander-Reit-Karte
  • Relief/Geländekarte/Sport(Wandern, Radfahren, Reiten): Da gibts so viele mit Schummerung und Höhenlinie, einfach mal eine Übersicht.
  • Verkehrsinformationen: Haben wir wirklich nicht, denn wir sind ja nur auf Karten spezialisiert.
  • Legende: Doch im Menü links gibt es die Legende
  • Camping / Motorad /LKW: Der Standart-Kartenstil soll nicht zu überladen werden, weshalb wir solche Beschränkungen aber trotzdem haben und auch darstellen. Die Wheelmap übrigens sogar für Rollstuhlfahrer ;)
  • Suche nach POI: Funktioniert genauso gut wie die Hausnummern-Suche “restaurant near Rostock”.
  • Adressbuch: Da weiß ich gerade nicht was das sein soll. Sowas wie Gelbe Seiten haben wir mit OpenStreetBrowser, der aber in einem Test des landkartenblogs leider nicht gut weg kam. (lag meiner Meinung nach aber auch am Test selbst)
  • Ausschnitt als Link: Doch doch, wir haben unten rechts sowohl Permalinks, als auch Shortlinks. Die habe ich bei keinem anderen Portal je so präsent gesehen?
  • Karte einbetten: Doch das geht oben, über Export->HTML bekommt man ein kleines Snippet. Bitte aber die Einschränkungen der Tile-Usage Policy beachten!
  • Copyright: Hier steht doch, dass der Export geht?!? Naja also das ist ja eigentlich das tollste von OSM aber das steht oben im Text
  • Entfernungsmesser/Koordinaten: Ne, nicht auf der Hauptseite. Dafür aber hier, da die Openlayers-Bibliothek das auch unterstützt.
  • Kartenbild: Das hängt ja wie gesagt vom Anwendungszweck und den kulturellen Gewohnheiten ab. Die Leute aus GB/US würden sich eben über deutsche Karten wundern. Einen Deutschen Kartenstil bieten wir ja.
  • Radarfallen: Das erfassen wir auch, nur gibt da eben auch rechtliche Beschränkungen. Hier eine Radar-Karte aus Frankreich
  • Ampeln: Werden bei hohen Zoom angezeigt, wie es auch unter “Detailplan” steht.
  • 30igerZonen/Spielstraßen/Anliegerstraßen: Wir haben auch Karten für die Geschwindigkeit und auch Zufahrten, Parkplatzwege etc. sind einwandfrei zu erkennnen.

OSM.de vs. Stadtplandienst

Bei diesem Test gilt eigentlich 1:1 was oben steht, außer das unsere Legende wirklich defekt ist, da müssen wir mal ran ;) Gerade hier verwundert es aber, dass die Redaktion die zahlreichen Hinweise auf Angebote Dritter nicht wahrgenommen hat und im Test erwähnt.

Fazit:

Bitte nicht falsch verstehen, ich bin der Letzte, der sagen würde, dass wir bereits perfekt sind. Daher ist es auch immer gut zu wissen, wo aus externer Sicht die Ecken und Kanten sind. Was der Test aber sucht ist größtenteils vorhanden, wurde übersehen, oder passt schlichtweg nicht so recht in das Konzept einer Community, die Daten für eine Weltkarte sammelt. Auf jeden Fall haben wir offensichtlich immer noch große Probleme bei der Kommunikation und der Konsolidierung unserer vielen Angebote, die nach außen hin so offensichtlich nicht sichtbar sind.

Wir freuen uns auf jeden Fall, das jemand mit viel Erfahrungen in Sachen Karten, unsere gemeinsame Arbeit so gut bewertet und danken für die vielen Tests :)

Discussion

Comment from dekarl on 24 September 2012 at 11:05

OpenRelief bezieht sich auf “disaster relief/Katastrophenhilfe” statt auf “relief/Geländekontur”. Und Geländemodelle gibt es mit SRTM(-3 und -1) sowie den X-SAR Daten schon einige ohne Einschränkung in der Verwendung der erzeugten Karten.

Comment from HannesHH on 24 September 2012 at 13:40

Dass die vielen “externen” Karten nicht beachtet wurden, spricht ja dafür dass der Test ausschließlich openstreetmap.org mit dem Mapnik-Layer beurteilt hat. Also das, was auch Otto Normalbürger benutzen würde und wo er dies und das vermisst. Das ist imo ein unlösbares Problem, OSM ist primär ein Datenprojekt, aber es wird von vielen als Kartenprojekt gesehen und dann ist .org (oder halt auch .de, egal) == OSM. Was Otto auf “irgendwelchen obskuren privaten” Domains noch finden könnte, wenn er 2 Stunden das Wiki (hä, wikipedia?) durchwühlt zählt da nicht.

Comment from !i! on 24 September 2012 at 14:38

Danke für euer Feedback!

@HannesHH das geht eben alles nicht klar hervor (wäre aber zu vermuten), auf der anderen Seite wird gesagt, dass Routing und Hausnummern “nicht existieren”, was ja so auch nicht korrekt ist.

Ich stimme dir zu, es gibt noch viel zu tun für die Endnutzer und auch uns selbst. Den Konflikt woran man die Webseite nun ausrichtet, würde ich erst mal dadurch entschärfen, dass man einfach 2 Lösungen anbietet: * Mapper: Karten, Fehleranalyse, Fehlermeldung, Stats, … * Konsumer: Kartenstile, Download, Einstiegs-Hilfen, Ansprechpartner, … Naja da muss mal jemand viel Zeit haben und die Admins überzeugen. Ich werde das bestimmt nicht sein ;)

Comment from !i! on 24 September 2012 at 14:38

Danke für euer Feedback!

@HannesHH das geht eben alles nicht klar hervor (wäre aber zu vermuten), auf der anderen Seite wird gesagt, dass Routing und Hausnummern “nicht existieren”, was ja so auch nicht korrekt ist.

Ich stimme dir zu, es gibt noch viel zu tun für die Endnutzer und auch uns selbst. Den Konflikt woran man die Webseite nun ausrichtet, würde ich erst mal dadurch entschärfen, dass man einfach 2 Lösungen anbietet: * Mapper: Karten, Fehleranalyse, Fehlermeldung, Stats, … * Konsumer: Kartenstile, Download, Einstiegs-Hilfen, Ansprechpartner, … Naja da muss mal jemand viel Zeit haben und die Admins überzeugen. Ich werde das bestimmt nicht sein ;)

Comment from !i! on 24 September 2012 at 15:03

Danke für euer Feedback!

@HannesHH das geht eben alles nicht klar hervor (wäre aber zu vermuten), auf der anderen Seite wird gesagt, dass Routing und Hausnummern “nicht existieren”, was ja so auch nicht korrekt ist.

Ich stimme dir zu, es gibt noch viel zu tun für die Endnutzer und auch uns selbst. Den Konflikt woran man die Webseite nun ausrichtet, würde ich erst mal dadurch entschärfen, dass man einfach 2 Lösungen anbietet: * Mapper: Karten, Fehleranalyse, Fehlermeldung, Stats, … * Konsumer: Kartenstile, Download, Einstiegs-Hilfen, Ansprechpartner, … Naja da muss mal jemand viel Zeit haben und die Admins überzeugen. Ich werde das bestimmt nicht sein ;)

Comment from !i! on 25 September 2012 at 07:52

@dekarl Hast du natürlich Recht, aber SRTM ist ja extrem niedrig aufgelöst. www.oendem.info will das durch Crowdsourcing irgendwann verbessern

@HannesHH Das stimmt schon, im Test stand aber auch explizit “exitiert nicht”, was ja so nicht richtig ist. Ich denke unlösbar ist das nicht unbedingt, birgt aber weitere Probleme (Ressourcen, Geld, Administration, …). Es gab ja schon viele Anläufe (http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Category:Usability), es sollte einfach eine Sicht für Konsumenten und eine Sicht für aktive Mapper geben, in die dann die besten Tools auch verfügbar sind (z.B. Routing, OsmBugs, …).

Comment from mritz on 25 September 2012 at 10:32

@!i! @

Hallo OSM,

hier ist der LandkartenBLOG. :-D

Ich bin begeistert, dass mein Test im LandkartenBLOG (http://landkartenindex.blogspot.de/2012/09/der-groe-landkarten-und-stadtplan-test.html) so ein Echo bei euch ausgelöst hat. Seit knapp vier Jahren ist OSM vom Umfang (nicht nur) in Deutschland auf hohen Niveau und durch die vielen Details (POIs, Darstellung von Gebäuden, Straßen, Plätze und Waldwege) knapp besser als die neue Kartensubstanz von Google Maps sowie anderen Kartendienste.

Dieser Test im Blog (der natürlich auch nicht perfekt ist, da ich eure Anmerkungen kontrolliert habe und gleich im Blog die Fehler ändern werde) zielt auf die Kartensubstanz aller Kartendienste und Routenplaner im Internet, wie gut und umfangreich die Daten sind und was man damit alles machen kann (Ausdrucken, Routen, mit Luftbilder vergleichen, Exportieren etc.). Dabei habe ich über 10 Testgebiete in ganz Deutschland und meine Gebiete kontrolliert (siehe u.a. unter der Rubrik Kartenaktualität) und meine Versuchskaninchen hier sitzen gehabt. :-)

Ich kenne OpenStreetMap seit der Anfangszeit und die Idee der Community. Daher ist es generell schwierig OpenStreetMap.org und .de sowie OpenStreetBrowser mit kommerziellen Webseiten wie Google Maps und anderen Anbieter zu vergleichen und einen gemeinsamen Test zu realisieren. Euer Ziel ist es ja nicht Navidaten herzustellen, einen Routenplaner zu realisieren, Luftbilder zu zeigen und alle Häuser mit oder ohne Genehmigung zu fotografieren und WLAN Netze zu durchsuchen sondern der beste Kartendienst zu werden.

Natürlich bemängel ich aber (im direkten Vergleich zu anderen Diensten) die “fehlenden” Luftbilder, Routenplaner und Ausdruckfunktion auf den einzelnen Webseiten. Das soll kein Vorwurf sein aber eine Kartensubstanz ist für den normalen Nutzer kaum was wert, wenn man diese Daten nicht wirklich abseits des Monitors nutzen kann. Ich würde mir daher wünschen, wenn ihr diverse Projekte auf einer Webseite unter dem Dach von OpenStreetMap.org vereint bzw. zusammenführt. Wer OpenStreetMap nutzt braucht Open Route Service (etc.) und schaut sich gerne auch mit OpenAerialMap (etc.) “Luftbilder” an sowie druckt dies mit MapOSMatic (etc.) alles aus. Der “normale” User braucht diese Dinge auf einer Webseite. Ansätze sieht man ja auf CloudMade und Mapquest und mit OpenLayers und Facilmap sowie indirekter Verlinkung zu den einzelnen Projektwebseiten muss das doch irgendwie möglich sein. Erst dann kann man OpenStreetMap.org und .de wirklich mit Google Maps und Konsorten vergleichen und Navteq und TomTom (Tele-Atlas) für immer abhängen. Vielleicht hilft das zusammenlegen eurer einzelnen Projekte auch weitere neue Wege für die Darstellung der Kartographie zu finden. Außerdem ist mir im Hinblick auf eure Kartendaten aufgefallen, dass Routenplaner und Navi-Apps auf Basis von OpenStreetMap nicht besonders gut sind. Vielleicht wäre es sinnvoll das Thema “Routenplanung” mehr in den Fokus, bei der Herstellung von Kartendaten, zu setzen und Straßentypen für die Routenplanung zu optimieren.

Was mir generell noch bei allen Anbietern auffällt ist, dass man alles viel zu sehr auf “Stadtplaninhalte” konzentriert. Niemand macht sich scheinbar darüber Gedanken, dass man Zoomstufen optimiert. Der Nutzer braucht auch eine Straßenkarte und die dort klassischen Darstellungsmerkmale oder eine Art Übersichtskarte und den dort wichtigen Darstellungsmerkmale. Überall werden die Daten einfach nur generalisiert.

Comment from !i! on 25 September 2012 at 13:24

Hallo Herr Ritz, sehr schön, dass sie auf den Kommentar aufmerksam geworden sind :)

Ich denke mir war die Intention des Testes schon klar, eigentlich wäre es aber doch günstig dafür konkrete Szenarien aufzustellen, damit klar wird, welches Feature bei welcher Verwendung vermisst wurde? Also etwa “Max Mapper möchte mit dem Fahrrad von A nach B und plant seine Reise zu Hause, da er fremd ist in der Gegend.” Denn jede Karte verfolgt ja einen gezielten Zweck und da wäre bei uns z.B. die OpenCycleMap viel besser geeignet als der Standartstil. Da spielt dann auch wesentlich mit rein, welche Details bei welcher Zoomstufe wichtig wären. Ich stimme aber ihnen absolut zu, dass OSM da ein wenig schwieriger zu beurteilen ist, als die restlichen Teilnehmer.

Das Problem liegt (meiner Erfahrung nach) sehr viel tiefer. Die Community ist sich unsicher, ob openstreetmap.org eine direkte Anlaufseite für Konsumenten sein soll, oder nicht. Bisher haben wir uns in erster Linie als diejenigen begriffen, die die Geodaten zusammentragen und uns deshalb in erster Linie mit Dingen beschäftigt, die das verbessern. Der Versuch eine direkte Konkurrenz zu Google zu sein (Google ist nicht unser Feind), bringt viele Probleme mit sich:

  • Massiver Ausbau der Infrastruktur
  • professionelle Administration
  • Einwerben von Spenden

Man sieht schon, dass spätestens dann OSM aufhört, ein Projekt von Hobbiesten zu sein und in erster Linie für andere da ist. Nicht wenige haben davor Angst, da dies die Gleichberechtigung der Community gefährden könnte und eher Leuten nützt, die kaum zu unserem Datenbestand oder der Weiterentwicklung beitragen.

Es ist nicht so, dass es nicht bereits Versuche gegeben hätte, OSM freundlicher und nützlicher zu gestalten, aber das ist ebend eine aufwendige Sache, gerade auch in der Kommunikation und bei vielen möglichen Ideen. Eine passende Analogie wäre vielleicht, wenn man die Linux-Kernel Entwickler darum bitten würde, ein fertig nutzbares Betriebssystem zu liefern. Das ist eigentlich nicht die Intention, mit der sich die meisten dort einbringen und vielleicht sind sie noch nicht einmal gut darin, einfach zu bedienende Tools zu programmieren, die den Nutzer bei seinen alltäglichen Aufgaben unterstützen. Das ist auch gar nicht schlimm, denn es gibt wiederum andere Projekte und Firmen, die sich darauf spezialisiert haben, Linux-Distributionen für den Konsumenten zu entwickeln. Vielleicht ist OSM so ähnlich, ein Ökosystem um eine Idee, an der jeder andocken, aber auch (mit ein wenig Zeit) in die Untiefen hinabsteigen kann. So gibt es bei uns eben auch Firmen, die unsere Daten nehmen und darum Portale bauen, oder für Kunden eigene Karten entwickeln. Die wenigen Entwickler und (ehrenamtlichen) Administratoren die wir habe, kommen bereits jetzt kaum mit der Arbeit nach, so dass wir uns dort über jeden Nachwuchs freuen :) Jeder könnte ja eine OSMdelux Webseite bauen, oder den Ruby on Rails Port der Hauptwebseite mit Features erweitern.

Ich bin natürlich auch nicht mit der jetzigen Situation zufrieden, da ich ja weiß, welche (technologischen) Möglichkeiten wir uns schlussendlich auch selbst vorenthalten. Aber wir machen das auch alle nur in unserer Freizeit und eine 24/7 hochperformant verfügbare Online-Karte mit allen Features am laufen zu halten, ist dann eher die Dimension der Wikipedia. Aber ich bin da optimistisch, dank dieser haben wir ja die Möglichkeit, aus den Entwicklungen zu lernen und einige der dabei entstandenen Probleme zu umschiffen.

Das Routing ist noch mal “a class of it’s own”, da dort auch die Interpretation unserer Daten mit hinein spielt. Ich selbst habe da aber eher positive Erfahrungen gemacht, auch wenn mir ein ordentlicher Offline-Router natürlich sehr willkommen wäre. Aber auch da gibt es ganz banale Gründe. Viele (freie) Router sind schon vor OSM gestartet und hatten dadurch natürlich das Problem, sich überhaubt Daten zu beschaffen. Nun kommt OSM und die Entwickler ertrinken in der Datenflut und den Wünschen der Nutzer ;)

Comment from errt on 25 September 2012 at 14:57

Hallo !i!,

der Vergleich mit dem Linux-Kernel und den Distributionen gefällt mir. Vielleicht sollte man mehr aus dieser Analogie ziehen: Nun gibt es im OSM-Universum erstmal uns und die Daten (also praktisch den Kernel) und dann noch dutzende von privaten oder kommerziellen Seiten und Programmen, die verschiedenste Dienste anbieten (was so in etwa Anwendungen entspricht, die im Gnu/Linux Umfeld ja ebenfalls von verschiedenen Privatpersonen und Firmen entwickelt und zur Verfügung gestellt werden). Aber etwas, das einer Distribution entspricht, fehlt uns doch. Bis jetzt hat doch jeder entweder seinen eigenen, auf sich zugeschnittenen Renderer oder wenigstens Mapnik-Stil oder seinen eigenen Router. Jemanden, der eine Seite erstellt und dort verschiedene Dinge unter einer einheitlichen Oberfläche präsentiert, gibt es nicht. Verwunderlich ist das natürlich nicht. Für eine Privatperson ist das kaum zu stemmen und Firmen fehlt da wohl aktuell noch der Zugang. Zumal das auch nicht ganz einfach werden dürfte, wo jeder Renderer und jeder Router seine eigene Datenbank und auch sonst völlig unterschiedliche Anforderungen hat und natürlich auch jeder sein eigenes Frontend mitbringt. Was uns fehlt, sind einheitliche Schnittstellen: Für den Output von Adressdekodern, für In- und Output von Routern, für Datenbanken und den Zugriff darauf für Router UND Renderer. Und darauf aufbauend dann eben modulare Programme, nach der Unix-Philosophie “Write programs that do one thing and do it well.”/”One tool, one job”. Dann wäre es möglich, verschiedene Renderer auf einer Seite anzubieten (jaja, das geht jetzt schon, aber es macht eine Menge Arbeit bzw. funktioniert deshalb, weil man anderen das Rendern überlässt und nur die Tiles abholt), verschiedene Router mit verschiedenen Profilen über ein gemeinsames Interface anzubieten und die Ergebnisse dann auf allen angebotenen Karten darzustellen und jederzeit Komponenten hinzufügen oder austauschen zu können. Das ist es schließlich, was eine Distribution ausmacht: Eine Auswahl von Software, mit einheitlicher Oberfläche versehen, so dass der Distributor jederzeit Teile ersetzen kann, ohne dass der Nutzer viel davon mitbekommt.

Comment from malenki on 1 December 2012 at 04:19

Der ursprüngliche Vergleich scheint überarbeitet worden zu sein. Mapquest, Skobbler und cloudmade werden (jetzt?) erwähnt, dafür fehlt mir zu oben erwähntem “relief” jeglicher Zusammenhang. Ein transparentes “Update: blah foo” wäre deutlich transparenter…

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