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Morgen ist FOSSGIS Jahreshauptversammlung und ich habe heute festgestellt, dass ich dafür noch nicht wie letztes Jahr einen Bericht für meine Tätigkeit im Advisory Board verfasst habe. Das möchte ich hier nachholen.

Grund für diese Nachlässigkeit meinerseits ist hauptsächlich, dass dort seit längerem nicht mehr nennenswert was passiert. Es gab gelegentlich ein paar Mitteilungen auf der AB-Mailingliste - größtenteils zu Dingen, die nicht direkt etwas mit dem Advisory Board zu tun haben (meist von Rob oder Heather) aber kaum die Dinge, die eigentlich die Funktion des Gremiums hätten sein sollen, also

  • Anfragen vom OSMF-Vorstand zu Stellungnahmen zu bestimmte Themen
  • Initiativen aus dem Advisory Board, bestimmte Themen zu diskutieren.

Die einzig nennenswerte Aktivität war eigentlich die Bitte um Rückmeldung von Joost zu den Plänen einer vor-SotM-Umfrage. Ich hatte damals schon zuvor etwas detaillierter zum Thema Umfragen im OSMF-Kontext etwas geschrieben und hab dies ergänzt durch ein paar konkrete Bemerkungen zu den Plänen. Das Problem dabei war, dass der OSMF-Vorstand anscheinend eine recht ungewöhnliche Vorstellung von der Funktion der Umfrage als Mittel der Kommunikation zwischen Ihm und der OSM-Community hatte und weniger für das, wofür man Umfragen meist macht - um statistische Informationen über eine Gruppe von Menschen zu gewinnen.

Die letztendlich von Vorstand gestartete Umfrage findet ihr hier, eine Analyse der Ergebnisse hier

Ansonsten fand im letzten Jahr wie gesagt nicht viel im Advisory Board statt und ich würde spätestens seitdem Allan Mustard begonnen hat Einzelgespräche mit vielen Leuten aus der OSM-Community und Firmenvertretern zu führen sagen, dass das Advisory Board tot ist. Ich hab ja schon letztes Jahr angedeutet, dass die Konstruktion des Advisory Board in seiner jetzigen Zusammensetzung aus Firmenvertretern und Vertretern lokaler Communities nicht wirklich funktioniert. Es wäre wünschenswert, wenn der OSMF-Vorstand hier im Verlauf des Jahres die notwendige Konsequenz zieht und das Ganze abschafft. Entscheidend ist aber, dass dies nicht dazu führt, das Advisory Board durch andere, weniger transparente Möglichkeiten zu ersetzen, mit denen Unternehmensvertreter versuchen können, Einfluss auf den OSMF-Vorstand zu nehmen.

Wie ich bereits letztes Jahr angedeutet hatte, scheint relativ klar, dass in der OSMF regelmäßig ein erheblicher Bedarf an sachlicher Kompetenz, Erfahrung und verschiedenen Perspektiven auf diversen Themengebieten besteht. Diesen Bedarf durch jeweils einen Vertreter der organisierten lokalen Communities sowie von finanzstarken Unternehmen decken zu wollen scheint jedoch recht wenig zielführend. Gleichzeitig ist es im Grunde längst überfällig, dass die formell organisierten lokalen Communities ein echtes politisches Mitspracherecht in der OSMF bekommen, was zentrale Entscheidungen für die OSM-Community angeht. Insbesondere da es sicherlich wenig praktikabel ist, so etwas (man könnte es einen OSMF-Rat nennen) ad hoc mit weitreichenden Vollmachten einzuführen, sondern man dies sicherlich nur Schritt für Schritt entwickeln kann, wäre es dringend angeraten, so bald wie möglich damit zu beginnen.

Was die Frage der zukünftigen Repräsentanz des FOSSGIS im Advisory Board angeht - ich hätte nichts dagegen, wenn jemand anderes da Interesse und Ideen für hat, diese Funktion abzugeben. Aber wie erläutert hat das Ganze im Grunde recht wenig Potential und wer sich in der OSMF ernsthaft engagieren möchte, sollte eher die Mitarbeit in einer der Arbeitsgruppen in Erwägung ziehen. Wenn das Advisory Board tatsächlich eine gute Chance für produktives Engagement in der OSMF bieten würde, würde ich mehr darauf drängen, dass hier jemand anderes mal frischen Wind rein bringt. So wie es ist geht es jedoch nicht um viel mehr als darum, die Position zu halten, bis der Vorstand das Licht ausmacht, was ich - falls gewünscht - auch noch ein weiteres Jahr (oder wie angedeutet hoffentlich kürzer) machen kann.

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