OpenStreetMap

Letztes Wochenende war ich auf der Jagd in einem Industriegebiet. Nicht Wild oder Planzen standen auf meiner Wunschliste. I suchte nach Mastnummern von Hochspannungsleitungen. JA! Vom nächsten Bahnhof aus machte ich mich zu Fuß auf den Weg ins Kampfgebiet. Einige haben mich gewarnt, dass Gebiet sei umzäunt und da gibt es keinen Zugang.

Erstmal bin ich in die falsche Straße eingebogen und landete in einer Sackgasse. Könnt ihr euch vorstellen, dass in einem bürokratischen Land wie diesem es kein Schild gibt, welches davor warnt? Das war dann mal eben 1 km Umweg. Pro Richtung. Nächstes mal nehme ich den rechten Weg. Links war falsch.

Ich erreichte schließlich das Ende einer öffentlichen Straße. Jetzt würde ich vom rechten Weg abkommen und mich in ungeahnte Gefahren begeben. Nachdem ich erst den direkten Weg versuchte in einen Wald zu kommen, was durch 2.5 m hohes Schilfrohr, einen 2 m breiten Kanal und Moor verhindert wurde, blieb mir nichts anderes übrig als eine gesperrte Straße zu benutzen. Ein barrier=Schild_mit_scharfen_Kanten versperrte mir den Weg. Doch ich hatte Handschuhe dabei und überwand dieses Hindernis

Nun folgte ein langer langer weg entlang von Eisenbahngleisen im Norden und feuchtgebieten im Süden. I erreichte eine power=generator, power_source=wind welche in dieser Woche gerade gebaut wurden und wo noch der Rotor auf der Spitze fehlte. Ich setzte meinen Weg fort Richtung Süden wo ich eine power=station und mehrere power=line(s) vermutete. Um meine Anwesenheit zu verbergen musste ich dabei auch durch Dornen klettern. Mein Navigator gab mir über Mobiltelefon Anweiseungen um das Ziel nicht zu verlieren. Hätte ich ein Lufbild bei mir gehabt, hätte er einen ungestörrten Abend verbringen können. Er gab wies mich auch auf die drohende Dunkelheit hin. Und da war sie auch schon!

Rechtzeit mit dem erreichen der ersten Hochspannungsmasten überkam sie die Welt und somit auch mich. Ich konnte gerade noch 10 Bilder aufnehmen. Jetzt kam ein größeres Problem auf mich zu: wie komme ich raus aus der Dunkelheit möglichst auf eine öffentliche Straße. I wusste wo ich war. Aber um mich herrum nur flaches Moor mit einer erleuchteten Silhouette der Fabriken in einiger Entfernung. Den befestigten Weg zu verlassen wäre lebensgefährlich gewesen.

Hier unter zwei großen Hochspannungsleitungen konnte ich mich auf meine Routingkünste als Elektron verlassen. Da ich das Norddeutsche Stromnetz recht gut kenne, wusste ich auch wie die Leitungen laufen. Ich ergriff die einzige Chance die ich hatte und ließ mich von den Stromleitungen und etwas Hilfe von meinem Freund via Mobiltelefon wieder zum Bahnhof führen. Es gab auf dem ganzen Weg keinen Zaun über den ich hätte klättern müssen.

Jetzt kann ich also behaupten dass mich Stromleitungen zurück in die Zivilisation geführt und mich vor einer dunklen kalten Nacht bewart haben. Versucht das nicht zuhause!

Location: Industriehäfen, Häfen, Bremen-Mitte, Bremen, 28237, Deutschland

Discussion

Log in to leave a comment