OpenStreetMap

Ich weis nicht inwiefern das nur eine Übergangslösung ist, aber in Anbetracht dessen, das man ja z.T. auch Sachen wie die Adresse und Hausnummer von Briefkästen mit taggt, frage ich mich warum eigentlich z.B. Radwege auf cycleway=lane oder cyleway=opposite_lane als Anhang der Straße reduziert werden.

Diese Wege sind doch real und örtlich vorhanden, also kann man sie doch auch neben der Straße eintragen!

Zum einen erledigt das die Suche nach einem Schema für erweiterte Straßenattribute, denn spätestens wenn man Sachen wie den Belag, die Bordsteinhöhen, usw. angeben möchte wird die Straße überfrachtet mit komplizierten Tags, sofern sich der linke und rechte Fuß-/Radweg nur ausreichend von einander unterscheiden, zum anderen gegen die Zusatztags nicht den wirklichen Verlauf wieder, der sich durchaus von der Straße unterscheiden kann, wenn z.B. der kombinierte Fuß- und Radweg mitten in einem Straßensegment aufgesplittet wird und durch die Büsche in deren Mitte dann auch noch ein kleiner Fußweg geht.

Location: 17493, Eldena, Greifswald, Vorpommern-Greifswald, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland

Discussion

Comment from 42429 on 12 July 2009 at 15:51

1. Laut Straßengesetz sind die straßenbegleitenden Fuß- und Radwege - rein rechtlich gesehen - Bestandteil der Straße
2. Das Routingprogramm wählt normalerweise immer die Fahrbahn, selbst wenn ein straßenbegleitender Radweg existiert. Insofern sind straßenbegleitende Radwege für ein Routingprogramm eher hinderlich.
3. Straßenbegleitende Radwege werden vom Renderer gerne vernachlässigt, weil sie in dem Bereich liegen, der bereits von der Straße beansprucht wird.
4. Wenn man die Straße korrekt erfassen will, dann müsste man zusätzlich zum bestehenden Weg noch eine Relation erfinden, die aus mehreren Fahrbahnen besteht. Derzeit ist das Datenmodell noch sehr primitiv und umfasst lediglich zwei Datentypen: Knotenpunkt und Weg (bzw. Fläche). Wenn man die Wirklichkeit realitätsgetreu modellieren wollte, so müsste man mindestens fünf verschiedene Datentypen einführen:
1. Knotenpunkt
2. Weg (besteht aus mehreren Knotenpunkten)
3. Straße (besteht aus einem Weg oder mehreren hintereinander und nebeneinander liegenden Wegen)
4. Route (besteht aus mehreren Straßen oder Straßenabschnitten, die zu einer Route zusammengefügt werden - beispielsweise eine Bundesstraße)
5. Netzwerk (besteht aus allen Routen eines Typs)
Dieses Datenmodell würde eine völlig neue Datenbank, eine völlig neue Software und eine Generalüberarbeitung aller bisherigen Wege erfordern. Die deutschen Mapper haben ja schon viel zur Weiterentwicklung der Karte beigetragen - sollte man deshalb gleich eine Openstreetmap 2.0 mit fünf Datentypen einführen? Oder gleich ein dreidimensionales Datenmodell (Openstreetmap 3.0) mit dreidimensionalen Flugrouten? Unwahrscheinlich, dass dieses Datenmodell noch im Juli 2009 eingeführt wird!

Gruß FK270673

Comment from patrickhanft on 12 July 2009 at 16:01

@FK270673 Jetzt übertreib mal nicht. Das Datenmodell von OSM war noch nie fix, immer evolutionär und es gibt unzählige Beispiele, wo unterschiedliche Modelle auch je nach Komplexität und Anspruch nebeneinander existieren.

@Fabi2 Ja, das ist ein Problem, das auch schon unzählige Male diskutiert wurde (v.a. auf den diversen Mailinglisten) und immer noch nicht zu einem abschließenden Ergebnis gelangt ist. Die wichtigsten Nachteile hat FK270673 schon erwähnt: es wird schwieriger fürs Routing, unter Umständen auch fürs Rendering, etc. Die derzeitige Mehrheitsmeinung ist wohl: bei direkt an der Straße anliegenden Wegen (v.a. gerade dann, wenn man jederzeit auf die Straße wechseln kann, z.B. zum Linksabbiegen, etc.) -> Attribut zum Straßenweg. Bei echter baulicher Trennung (Leitplanken, Beton-Trennungen, Hecken, Baumreihen) gerne auch zusätzlicher Weg. Vor- und Nachteile, Geschmacksfragen und Probleme erkennt man dann schon, wenn man das ein Weilchen macht. Dann kann auch jeder entscheiden, was die beste Lösung ist.

Comment from Fabi2 on 12 July 2009 at 16:46

@FK270673

1. Das Straßengesetz ist für eine Karte in etwa so relevant wie die Verordnung zur Größe der Hausnummern. Es geht nur um ein möglichst gutes ortsgezogenes Modell der Realität und da ist der seperate Weg eben da wo er ist und zu was er gehört interessiert die Karte nicht! Eine Ausnahme sind markierte Spuren auf der Straße, die sind ja ein echter Straßenbestandteil.

2. Das Routingprogramm kann genau so gut den geeigneten Weg wählen und tut das in der Praxis auch, weil mit dieser Argumentation müßte es ja auch Autofahrer über Fußwege schicken! Bei 2 Wegen gleicher Kategorie (ist hier im Beispiel aber nicht der Fall) in 1 m Abstand kann dann auch die kürzere oder schnellere Route gewählt werden, das ist also kein Problem!

3. Dann sollte man Code entsprechend anpassen. Außerdem mapppe ich nicht für die Bugs irgendwelcher Renderer.

4. Haben Rad-/Fußwege die zur Straße gehören den Namen der Straße? Haben sie überhaupt einen Namen? Wenn ja, kann man sie entweder so nennen wie die Straße, oder man erstellt eine Relation mit allen Straßenbestandteilen.

Die von dir genannten Datzentypen 1-5 gibt es übrigens schon, die muß man nicht mehr erst einführen. Das ist alles mit Knoten, Wegen und Relationen darstellbar, es kommt nur auf die geeigneten Softwareabfragen an! Also das nächste mal sich vorher besser informieren

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