OpenStreetMap

Der “gute Wanderweg” ist ja fast immer ein Pfad, Tracks sind nicht so beliebt und dürfen auch bei Premiumwegen nicht zu oft vorkommen. Und bei Pfaden fehlen mir oft: Ein Tag, dass die Attraktivität einstuft, unabhängig von den schon vorhandenen Tags (s.u.). Da könnten eingehen: schöne Aussicht, Schatten im Sommer, etwas Licht im Winter, interessante Wegführung, Nähe zum rauschenden Bach. Wie man so etwas definieren könnte, ist nachzulesen auf den Seiten der Weg-Zertifizierer (also Wander-Institut etc.).

Wir haben ja eigentlich schon eine ganze Menge an Tags, die die Attraktivität beschreiben können: die Breite, die glatte Wegoberfläche und die Sichtbarkeit (Visibility). Hier scheint mir der Haken zu sein, dass die meisten Renderer diese Tags gar nicht auswerten. Und wozu trägt man Tags ein, wenn sie in den Karten nicht auftauchen? Änderungen am Rendern könnte also helfen.

Trotzdem meine ich, dass es für Apps wie Komoot nicht einfach ist, einen “schönen” Wanderweg per Autorouter zu erzeugen. Und die Zukunft der Wanderkarte liegt ja irgendwo bei diesen Apps.

Ich würde mir ein neues Tag für Premium-Eigenschaften wünschen, das widerspiegelt, ob ein Pfad von einem normalen Wanderer als “Traumpfad” oder als “langweilig und öde” eingestuft wird - also eine Art von Grade 1 - Grade 5.

Discussion

Comment from Harald Hartmann on 15 January 2023 at 09:26

Auch wenn es Definitionen von (offiziellen?) Stellen geben mag, so ist die Grenze dennoch fließend zwischen Subjektiv und Objektiv … und in OpenStreetMap versucht man ja so objektiv wie möglich zu sein … dein “Traumpfad” kann für mich “langweilig und öde” sein.

Und man trägt deshalb Tags ein, damit ein Renderer überhaupt die Chance hat, etwas zu rendern. Klar sollte aber auch sein, dass es sich bei deinem Wunsch um einen Spezialrenderer handelt, und dich niemand davon abhält diesen umzusetzen. Eine Karte sollte egal wie in erster Linie übersichtlich sein, wenn ich mir jetzt vorstelle, dass man o.g. Tags auch in der normalen OpenStreetMap.org Karte rendert, wäre diese ganz schnell unübersichtlich.

Comment from renminbo on 18 January 2023 at 12:54

Zum Kommentar von Harald:

Ich wünsche mir keinen Spezial-Renderer, damit ich mir oder jemand anderem etwas basteln kann, gar eine noch kompliziertere Kartendarstellung. Es geht mir eher darum, was populäre Apps wie Komoot und andere aus den OSM-Daten machen können - denn sie nutzen die ja. Und dass sie so populär sind, liegt auch, aber nicht nur an OSM. Ist doch gut so und sollte so bleiben.

In den OSM-Wikis wird immer wieder klargestellt, dass OSM nicht zum Rendern gemacht wird, sondern um eine sinnvolle GIS-Datenbank zu bilden. Auch Komoot macht ja nicht nur Karten (also rendern), sondern Streckenvorschläge, die man nach eigenen Vorlieben angepasst gemacht bekommt. Ich sehe eher darin die Zukunft, nicht in immer aufwändigeren Kartendarstellungen. Und da (nur da) sehe ich es als sinnvoll an, weitere Tags zur besseren Einstufung von Wegen zu haben.

So finde ich z.B. das Tag “Trail_Visibility” nicht so sinnig, denn im Herbst ist in einem Laubwald alles schlecht zu sehen… Sofern damit die Beschilderung eines Pfads gemeint ist, ist es anders.

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