OpenStreetMap

Vom Freitag, den 11. bis Sonntag, den 13. Juli 2014 fand in Köln das erste OpenRailwayMap-Mappingwochenende (mit Taggingdiskussion) statt. Es diente dem Austausch der Eisenbahnmapper und der Diskussion über Ergänzungen und Veränderungen am Eisenbahn-Taggingschema. Mit Emrah Kutlu war auch ein Vertreter von Mentz DV dabei.

Der Freitagabend begann locker im Lokal K in Köln-Ehrenfeld mit dem Eintrudeln und einer Vorstellungsrunde der Teilnehmer. Wir redeten über die Öffentlichkeitsarbeit der OpenRailwayMap und der Gewinnung neuer Mapper (insbesondere von bahninteressierten Nichtmappern als Bahnmapper). Im Anschluss stellte jeder seine Mappingtechniken vor.

Der Samstagvormittag begann mit dem Frühstück im Lokal K, welches in eine Vorstellung von Mentz DV und deren Nutzung von OSM-Daten überging. Wir erkannten, dass manches, was man bisher eher aus Spaß mappte, doch sinnvoll war. Emrah klärte darüber auf, dass auch das Mappen von Sitzbänken sinnvoll ist. Es ermöglicht ein besseres Routing im Rollator-Modus, wo die Existenz von Sitzbänken zum Ausruhen die Routenfindung beeinflusst.

Als er diverse Eisenbahnroutingfehler vorstellte, erklärten wir ihm die Tags service=](https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Key:service#Railways), [usage= und maxspeed=*. Wir erkannten den Bedarf des Einführens eines Tags für die Regelfahrtrichtung. Die Regelfahrtrichtung ist die Richtung, in die ein Gleis normalerweise befahren wird (bei zweigleisigen Strecken in Deutschland in der Regel das rechte Gleis in Fahrtrichtung). Wenn auf einer zweigleisigen Strecke vor und nach einer Kurve die Möglichkeit besteht, das Gleis zu wechseln, so könnte ein Router über das kurveninnere Gleis routen, auch wenn das das Gegengleis ist und mit dieser Fahrt andere Zugfahrten blockiert werden würden. Deshalb werden Gegengleisfahrten in der Praxis in der Regel nicht geplant.

Am Samstagnachmittag unterbrachen wir die Diskussionen und gingen, wie es der Name der Veranstaltung sagte, mappen. Von Köln West aus fuhren Consti, Alex, Michael und Emrah nach Euskirchen. Emrah verlies die Gruppe dort und fuhr zwecks Heimreise zum Flughafen, der Rest fuhr weiter nach Bad Münstereifel und über Euskirchen wieder zurück nach Köln. Zwei Mapper spazierten von Köln West über die Südbrücke und die Hohenzollernbrücke zum Hauptbahnhof.

Die Fahrt von Köln nach Euskirchen fand in einem Dieseltriebwagen der Baureihe 628 der Südostbayernbahn statt. Mangels GPS-Empfang (außer direkt an der Tür und am Faltenbalg) wurde reines Video- und Fotomapping ohne Georeferenzierung betrieben, auch wenn die Strecke ab Hürth-Kalscheuren nicht elektrifiziert ist. In Euskirchen stiegen wir in die Regionalbahn nach Bad Münstereifel um. Die Strecke nach Bad Münstereifel ist eine nicht elektrifizierte Nebenbahn. In Bad Münstereifel blieben wir sitzen und fuhren mit demselben Zug zurück nach Euskirchen. Diese Fahrt fand in einem Diesel-Talent (Baureihe 644/944 und 643.2) statt, in dem überall sehr guter GPS-Empfang bestand. So war es möglich, georeferenzierte Fotos aufzunehmen. Alex fotografierte fast jedes Signal und Consti ging seiner Leidenschaft nach – Fahrscheinautomaten samt Automatennummer für seine Fahrkartenautomatenkarte. Beim Wenden in Bad Münstereifel lies der Triebfahrzeugführer freundlicherweise den Vorhang zum Führerstand offen, sodass wir nach hinten durch den Führerstand fotografieren konnten.

In Euskirchen nahmen wir nicht den RE, sondern die 30 Minuten später fahrende RB nach Köln. In der Zwischenzeit fotomappten wir den Bahnhof und seinen Vorplatz. Alex fotografierte mit einem 70–300 mm-Teleobjektiv vor allem Signale, Signalnummern und entfernt liegende Objekte im Gleisvorfeld, während ich mit einem 18–105-mm-Objektiv Übersichtsfotos erstellte. Auch das Bahnhofsgebäude und der Vorplatz wurden gemappt. Zum Leidwesen von Consti hatten die zwei Automaten der Stadtwerke im Busbahnhof keine Nummer.

Der Bahnhof Euskirchen bekommt gerade neue Ks-Signale und ein Elektronisches Stellwerk (EStW). Die neuen Signale sind noch nicht alle aufgestellt, die schon aufgestellten, sind noch mit Ungültigkeitskreuzen gekennzeichnet. Wir werden nur die neuen Signale in OSM eintragen, da die alten nicht mehr lange stehen werden. Die Ergebnisse der Mappingtour in die Eifel sind derzeit noch nicht in OpenStreetMap eingetragen. Das folgt noch. Nach der Ankunft im Lokal K fuhren wir mit den Taggingdiskussionen fort. Die Ergebnisse können dem Protokoll entnommen werden. Gegen 20:00 Uhr stieß mit jotpe ein lokaler Mapper hinzu. Kurz nach Mitternacht beendeten wir die Taggingdiskussionen und fuhren in die Ferienwohnung ins Belgische Viertel.

Consti und Peter reisten am nächsten Morgen direkt von der Ferienwohnung aus ab, Alex und Michael fuhren wieder ins Lokal K, wo sie auf spth aus dem Raum Frankfurt (Main) trafen. Zu dritt arbeiteten wir einen Großteil der Taggingdiskussionsthemen ab. Hervorzuheben ist hier die ORM-Meinung zum Mappen von Bahnhöfen als Fläche. Wir entschieden uns für die Umstellung diverser Eisenbahninfrastruktur-Tags, die derzeit noch kaum verwendet werden und deren Key- oder Valuewahl sehr ungünstig war.

Die Taggindiskussionen gingen dann noch bis etwa halb Sechs am Abend.

Das ausführliche Protokoll ist im OSM-Wiki zu finden.

Das Lokal K ist unserer Ansicht nach ein für solche Treffen geeignete Örtlichkeit. Wir bedanken uns hiermit bei den Kölner Wikipedianern für die Gastfreundschaft und empfehlen es hiermit weiter. Wenn es eine Dusche hätte, könnte man sogar dort übernachten.

Es ist geplant ein zweites Treffen zu veranstalten, um noch offene Fragen zu klären. Dieses Treffen wird vermutlich etwas zentraler in Deutschland oder im Raum Frankfurt am Main stattfinden.

Location: 50825, Nordrhein-Westfalen, 50825, Deutschland

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