Vom Sinn des Erfassens öffentlich zugänglicher persönlicher Daten
Posted by Fabi2 on 11 June 2022 in German (Deutsch).Vom Mappen persönlicher Informationen
Es existiert ja immer noch das Dogma, das man keine öffentlich zugänglichen persönlichen Informationen wie Ausbildung und Erfahrung (z.B. über die Arbeitsgebiete) erfassen sollte.
Dabei passiert das schon jetzt implizit oft und meist ist es auch nicht wirklich von Bedeutung. Zum Beispiel wird das Brot sicher nicht nennenswert besser, wenn man die Information, daß der Bäcker einen Meister hat, noch erfasst.
Die persönliche Erfahrung bestimmt maßgeblich die Dienstequalität
Wenn man dagegen einen Anwalt braucht, sucht man sich im Normalfall einen, der die nötige Erfahrung hat. Die Anwälte haben zwar prinzipiell die gleiche Ausbildung, aber durch die unzähligen Gesetze geht man nicht zu einem Arbeitsrechtler, wenn man Verkehrsrecht oder Verwaltungsrecht braucht.
Der Ausbildungshintergrund bestimmt maßgeblich die Dienstequalität
Wenn man einen Psychotherapeuten sucht, hat man in Deutschland z.B. die Wahl zwischen Therapeuten mit ärztlichem Hintergrund oder psychologisch-wissenschaftlichem.
Der medizinische Hintergrund ist z.B. nützlich, weil der Psychiater noch tiefer über Krankheitsbilder und deren Behandlung Bescheid weiß und die Medikation mit berücksichtigen kann.
Gründe für einen psychologischen Psychotherapeuten können dagegen sein, daß dieser ggf. zusätzliche psychologische Tests durchführen kann und besser über wissenschaftliche Theorien oder Ergebnisse Bescheid weiß, die menschliches Verhalten erklären können.
Es ist desweiteren ein Unterschied, ob eine Person vielleicht drei Ausbildungen hat und somit einen entsprechenden Weitblick, als wenn man drei Personen hat, die jeweils die gleichen drei Ausbildungen haben, auch wenn es für das Serviceangebot des Objektes an sich, in der Summe auf das Gleiche hinaus läuft.
Von der Notwendigkeit von Personenrollen
Um die entsprechende Erfahrung bzw. Ausbildung sinnvoll erfassen zu können, muß man ggf. sauber die Rollen der betreffenden Person trennen, auch, und gerade, um es gut auswerten zu können und sich z.B. nicht mit Arztmerkmalen beschäftigen muß, wenn man sich für Therapeuten interessiert.
OSM sollte die Realität möglichst gut abbilden
Die Realität ist dann leider aber oft komplexer, als man glaubt. Anstelle die Modelle weiter anzupassen und zu verbessern, führt man weiter alte Debatten und beschäftigt sich nicht mit Vorschlägen, die das Problem besser lösen könnten, als die momentanen Lösungen. Ein Problem ist, daß mit der Genauigkeit evtl auch die Komplexität steigt. Die Grandwanderung besteht dann in noch akzeptablen Lösungen, die auch anfängertauglich sind.
Eine Lösung davon ist die, die relevanteste Hauptpersonenrolle für die Beschreibung der Ausbildungshintergrundes bei Healthcare 2.0 als Merkmal des Office-Objektes zu erfassen, damit man nicht zu Relationen greifen muß (da diese Informationen keine Geometrie haben, sollte man sie auch nicht so erfassen). Ja, aber tapfere Mapper haben herausgefunden, daß z.B. office=therapist, was dieses Konzept z.B. für Ergotherapeuten und Physiotherapeuten umsetzt, veraltet und sowieso ja viel zu ungenau ist und z.B. healthcare=psychotherapist doch viel besser die Art der Einrichtung und auch den Ausbildungshintergrund beschreibt.
Das Proposal ist vielleicht sehr formal, aber viele Sachen haben einen tieferen Sinn und auch Hintergrunderklärungen im Forum und viele Beispiele haben offenbar nicht wirklich geholfen.