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Takte und Segmentierung von Bus- und Bahnlinien

Posted by tilsch on 9 December 2012 in German (Deutsch). Last updated on 2 January 2013.

Eines meiner Anliegen ist es, die Darstellung des ÖPNV in OSM zu verbessern. Ein wesentlicher Punkt ist dabei die optische Hervorhebung der Bedienungshäufigkeit von Linien. Linien, die häufiger fahren, sollten dicker gezeichnet werden. Dadurch fallen sie leichter auf und man kann sie als gut nutzbar identifizieren.

Ein Grund für die Notwendigkeit, die Linien entsprechend ihres Bedienungsangebots zu differenzieren ist auch die fortschreitende Einarbeitung von ländlichen Buslinien. Bis jetzt sind hauptsächlich die ÖPNV-Netze der großen Städte gut gepflegt. Es werden aber zunehmend Buslinien im ländlichen Raum eingearbeitet, die nur im Schülerverkehr fahren. Auf öpnvkarte.de oder der Transport Map von Andy Allen ist mit einer erhöhten Linienanzahl nicht mehr erkennbar, ob ein Gebiet gut angebunden ist oder nicht.

Es hat in den Diskussionen zu Public Transport oder ÖPNV bereits Ansätze gegeben, zu differenzieren. So z.B., ob zwischen Tages- und Nachtlinien unterschieden werden soll: Tages und Nachtnetz

Andere Diskussionen gehen zu einer Klassifizierung von Buslinien: Classifying bus routes

Im Oxomoa-Schema sind ebenfalls klassifierende Hinweise möglich. Bei Bussen z.B. express / long_distance / on_demand / regular / school / shopping / shuttle / train_replacement / urban. Bei Bahnen z.B. high_speed / long_distance / regional / commuter.

Der deutlichste Wunsch nach der Angabe der konkreten Taktzeit findet sich in einer Diskussion über die erweiterten ÖPNV-Features. Dort wird der tag “headway” genannt. Die Diskussion geht sogar soweit, mehrere Werte für Haupt- und Nebenverkehrszeiten anzugeben und die Wahl zu haben, Stunden oder Minuten zu beziffern. Frequency of buses

Das Ziel sollte es sicher nicht sein, den kompletten Fahrplan in OSM zu integrieren. Eine Kopplung mit Fahrplansystemen ist ein anderes Themenfeld.

Da viele Linien teleskopiert werden (einige Fahrten schon vorher enden) oder sich verzweigen ist auch eine Segmentierung der Linien nicht vermeidbar. Nur so kann den Abschnitten eine Taktzeit vorgegeben werden. Weiterer Vorteil von Segmenten ist die Darstellungsmöglichkeit der Überlagerung von Takten. Und schließlich der größte Vorteil: Liniensegmente können für mehrere Linien verwendet werden. Die Erfassung von ÖPNV-Linien ist somit deutlich einfacher und geht schneller. Ein Proposal für die Segmentierung ist auf dem Weg: Route Segments

Um das ganze in der Praxis zu testen, habe ich die wichtigste Buslinie von Wolfsburg (201) in Segmenten eingebaut. Dies ist insofern wenig problematisch, da das gesamte Busnetz von Wolfsburg sehr schlecht gepflegt ist und zerfleddert erscheint. Offenbar gibt es hier wenig Interessenten und mit dem Experiment muss nicht in eine vollständige Datenstruktur eingegriffen werden. Die Linie 201 wird im Norden (Kästorf und Nordfriedhof) teleskopiert. Die kürzere Busgruppe fährt noch eine Schleife in Teichbreite. Beide Gruppen haben jeweils ein Angebot im 30-Minuten-Takt. Im zentralen und südlichen Abschnitt (Detmerode) fahren sie in einen gemeinsamen 15-Minuten-Takt.

In der Praxis werden im Dezember 2012 die Tags “headway” und “interval” verwendet. Hier sollte es dringend eine Standardisierung geben. Ebenfalls ist die Frage zu beantworten, welche Zeitscheibe gemeint ist, wenn nur ein Wert angegeben ist.