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Nachdem die 1767er Hoheitsgrenze um Marpingen wohl schon vor über 13 Jahren erstmals bearbeitet wurde, konnte ich nun aufgrund unserer Ortserkundigungen im Jahr 2023 eine Vielzahl von neu gefundenen Grenzsteinen ergänzen (siehe https://overpass-turbo.eu/s/1Pej). Der Grenzzug wurde übrigens im Jahr 1767, als das Herzogtum Lothringen an Frankreich gefallen ist, neu ausgesteint (siehe Karten aus dem BayHStA), wobei die Banngrenzen deutlich begradigt wurden, um Grenzsteine einzusparen. Besonderes Merkmal ist, dass die Rückseite der Steine keinen Marker (= leer) trägt, denn die Jahreszahl der Steinsetzung 1767 wurde auf der Marpinger Seite angebracht, wo damals die franz. Lilie für die Souveränität Frankreich vorhanden war, und zwar unten am Rand. Als im Jahr 1787 Frankreich das Amt Schaumburg mit dem Herzogtum Pfalz-Zweibrücken tauschte, wurden die Steine umgewidmet, d. h. die franz. Lilie wurde abgeschlagen und das Pfalz-Zweibrücker Raute-Wappen dort eingemeißelt. Daher sind alle Steine oben auch 3 bis 4 Zentimeter schmäler als tief, unten sind sie quadratisch. Den Absatz sieht man auch oberhalb der Jahreszahl 1767. Auf der leeren Seite wurden wohl in späteren Jahrhunderten Forstnummern platziert. Im Jahr 1988 erneuerten Marpinger Bürgern zahlreiche zerbrochene Grenzsteine mit viel Geld. Ob auch alte Steine von vor 1767 aus lothringischer Zeit damals umgewidmet wurden, ist wahrscheinlich, kann aber nicht mehr genau festgestellt werden. Die mächtigen Hoheitsgrenzsteine gehören zu den schönsten im Saarland. Mehr unter http://www.besse.de/buecher/2023_Marpinger_Grenzstein-Tour.pdf. Hier die Karte zu den noch vollständig erhaltenen bzw. rekonstruierten Grenzsteinen der 1. Marpinger Tour Wanderkarte

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